Keltische Festtage als Zeitpunkt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lilith Avatar

Von

An keltischen Festtagen werden junge Frauen gefangen, ermordet, benutzt. Jene verführerischen Wesen, die den Mörder bedrohen, seine Reinheit gefährden. Ihre Lasterhaftigkeit muss ausgemerzt werden.
Markus Lorenz, Göttinger Kripo, wittert schon bei der zweiten Leiche den Serienmörder, doch musste ihm ausgerechnet bei der Bürgermeisterin die Hand ausrutschen. Ohrfeige, Kündigung bevor man ihn rauswerfen konnte und die nächste Runde im Alkohol beginnt. Auch sein alter Freund Christian, nun Mitglied und Kopf (wenn auch nicht Chef) einer bundesweiten Sonderkomission für Serienmörder vermag den Absturz des Freundes nicht aufzuhalten. Noch nicht. Erst eine Entziehungskur und das dritte Opfer scheinen Lorenz in Dienst und Leben zurück zu holen.
Nun offiziell mit dem alten Freunde und dem psychologischen Gespür dessen Lebensgefährtin Anna, werden die Fakten und Vermutungen zu allen Fällen verknüpft. Bis sich die keltischen Festtage als Zeitpunkte der Morde offenbaren.

Mit "Tödliches Ritual" liegt mir mein erster Krimi von Marina Heib vor. In der Leseprobe gefielen mir die klar gezeichneten Charaktere gut. Im Rückblick auf die Geschichte an sich, muss ich auch hier der Autorin Respekt zollen. Sie zeigt klar ihre Figuren auf, Hintergründe, wie der Tod von Marie (Markus Lorenz Frau) werden knapp abgehandelt, aber ausführlich genug. Was geschah, warum? Hierfür bekommen wir genug Hinweise, genug eigene Schlüsse zu ziehen. Ich hätte mir an einigen Stellen jedoch mehr oder andere Blickwinkel gewünscht, nicht nur Christians Blick auf seinen alten Freund, nicht nur Annas Schlüsse als Psychologin auf ihn, sondern auch ihn selbst. Dialoge reichen mir hier nicht aus, aber dies ist eine rein persönliche Einstellung. Ich habe noch genug über alle Figuren und die perverse Gedankenwelt des Mörders erfahren, mich fesseln zu lassen. Was wird dem nächsten Opfer zugefügt werden, wie begründet der Mörder diesmal seine Tat? Warum richtete er bzw. fühlte sich dazu getrieben?
Basis ist seine gestörte Einstellung zu Frauen, sie verführen, beschmutzen, nur unschuldige haben eine Chance zu entkommen. Doch wer ist schon unschuldig.
Eine präzise und flüssig zu lesende Geschichte. Ein Krimi, der mitzureißen vermag, dessen Szenario fesselt aber aus dem Heib noch mehr hätten machen können. Dennoch empfehlenswert! Ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin und auch, wie sich ihre Art Geschichten aufzuspannen entwickeln wird.