Tödliches Ritual

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jule1 Avatar

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Nach Beendigung des Thrillers fühle ich mich etwas zerrissen, kann begeisterten Thrillerlesern das Buch dennoch empfehlen.

Ich fand es spannend, ich habe Arbeiten liegen gelassen, um möglichst schnell weiterzulesen. Der Schreibstil gefällt mir, er ist journalistisch und intelligent. Die meisten Charaktere sind psychologisch konsequent geschildert, werden dadurch mit ihren Stärken und Schwächen nachvollziehbarer.

Die zwei gleichzeitig verlaufenden Handlungsstränge sind geschickt eingearbeitet und wichtig, um dem Buch eine zweite Dimension zu geben.

Die Gänsehaut, die zurückbleibt, liegt darin begründet, dass deutlich wird, dass das Lösen eines solchen Kriminalfalles, das aus dem kranken Gehirn eines Menschen entsteht, mehr von glücklichen Zufällen als vom erlernten kriminalistischen Denken abhängt.

Geärgert habe ich mich über das klischeehafte Beschreiben von Verbindungsstudenten, die nur saufen und vergewaltigen und einen auf dem Scheiterhaufen lächelnd sterbenden Protagonisten. Die psychologisch zu verstehende Verbindung zu einem im Thriller beschriebenen Selbstmord ist mir wirklich zuviel gewesen.