Ernst und Emotionslosigkeit
Worum geht es wirklich im Roman fragt man sich nach Lektüre der Leseprobe. Wir schreiben das Jahr 2014, die adlige Familie Neville wird den Familiensitz, das gräfliche Schloss in Belgien, aus finanziellen Gründen verlieren und muss ins Pächterhaus in der Nähe umsiedeln. Außer Graf Henri und seiner jüngsten Tochter Sérieuse scheinen alle anderen Familienmitglieder, die zwanzig Jahre jüngere Ehefrau Alexandra, der handwerklich begabte Älteste, Oreste, und die hübsche und charmante Electra, in der Gegenwart angekommen zu sein. Vater und Tochter sprechen nicht viel miteinander, schon gar nicht über Emotionen. Das merkt Wahrsagerin Rosalba, die Sérieuse eines Nachts im Wald aufliest, das Mädchen mitnimmt und den Vater verständigt. Dennoch sind sich Henri und seine Tochter einig, dass die Dame ein wenig verschroben ist und dass es durchaus in Ordnung ist, eine Nacht im Wald verbringen zu wollen. Hinzu kommt, dass Rosalba Henri prophezeit, beim letzten Sommerfest auf dem Schloss jemanden töten zu werden. Gänzlich unmöglich, wie der Graf befindet.
Die Erzählung mutet irgendwie französisch an, nicht nur wegen der Namen der handelnden Personen und des Settings in Belgien. Die Kühle und Unnahbarkeit des Adels, über Jahre angeeignet und vererbt, kommt ebenso zum Vorschein wie die Problematik zwischen Vater und Tochter, die sich sehr ähneln, sich aber irgendwie fremd sind.
Das Cover des Buchs weist ebenso nicht unbedingt darauf hin, dass die Handlung 2014 stattfindet, könnte auf einen Roman aus den 1950er bis -70er hinweisen. Gut gelungen ist, dass das Mädchen mit dem Hintergrund verschmilzt, sich quasi auflöst, so wie die ernste Sérieuse es sich wünscht.
Die Erzählung mutet irgendwie französisch an, nicht nur wegen der Namen der handelnden Personen und des Settings in Belgien. Die Kühle und Unnahbarkeit des Adels, über Jahre angeeignet und vererbt, kommt ebenso zum Vorschein wie die Problematik zwischen Vater und Tochter, die sich sehr ähneln, sich aber irgendwie fremd sind.
Das Cover des Buchs weist ebenso nicht unbedingt darauf hin, dass die Handlung 2014 stattfindet, könnte auf einen Roman aus den 1950er bis -70er hinweisen. Gut gelungen ist, dass das Mädchen mit dem Hintergrund verschmilzt, sich quasi auflöst, so wie die ernste Sérieuse es sich wünscht.