Spannendes Öl-Cluedo

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Arne Dahl erzählt in seinem siebten Band "Totenmesse" um den Ermittler Paul Hjelm eine rasante Fahrt durch die verschiedensten Begebenheiten der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Zu Anfangs muss man sich noch etwas durch die Seiten quälen, da man zwischen den verschiedenen Handlungssträngen noch keinerlei Zusammenhang erkennen kann und man mit einigen Längen in der Einleitung geärgert wird, aber dann wird man von der Geschichte gerade zu mitgerissen. Die eigentliche Geschichte beginnt mit einem Banküberfall in den Cilla Hjelm, Pauls Exfrau, hineingezogen wird. Das ganze Geschehen wirft jedoch erst einmal sehr viele Fragen auf. Auch die Ermittler wissen erst nicht so recht wie sie reagieren sollen, denn was ist das wahre Ziel der Entführer? Durch ihre Handybilder und SMS bringt Cilla einige Geheimnisse des doch sehr merkwürdigen Überfalls ans Licht und führt die Ermittler so auf die richtige Fährte. Nebenher erfährt man noch einiges über die Hintergründe des Geschehens aus Blickwinkeln anderer Personen. Das ganze gipfelt dann in ein mehrfaches Finale, in den verschiedenen Handlungssträngen.

Für mich war dieser Thriller ein richtiger Lesespaß, wenn ich mich auch Anfangs noch etwas schwer tat in das Geschehen einzutauchen. Arne Dahl schafft es einen Zeit übergreifenden Roman zu schaffen, der aktuelles mit vergangenem verknüpft und in seine Geschichte aktuelle Ereignisse einwebt. So kann man immer wieder aus dem Tagebuch eines unfreiwilligen Soldaten im zweiten Weltkrieg lesen, der über seine Forschungsergebnisse mit dem Roman zusammenhängt. Auch über viele verschiedene Kriege, u.a. ja auch den Irakkrieg, spannt sich das Geschehen um  schwarzes Gold auf. In die Protagonisten kann man sich gut einfühlen, schnell hat man sich an die verschiedenen Charaktere gewöhnt. Der Autor schafft es auch die Vergangenheit der einzelnen Perosnen auszuleuchten, ohne dabei zu viel zu erzählen was dem Geschehen die Spannung nehmen würde. Allerdings hätte ich mir bei so mancher Person mehr Erklärungen gewünscht. Und leider kommt die Anfangs angedeutete wieder aufkeimende Liebe zwischen Paul und Cilla nicht zustande, sondern verliert sich in dem Ermittlungschaos.

Die Sprache war natürlich teils gewöhnungsbedürftig schließlich wird man mit vielen schwedischen Namen konfrontiert. Allerdings kann einen das kaum von der spannenden Geschichte abhalten, die einen durch etliche Wendungen, Rätsel und  Auflösungen bannt. Im Großen und Ganzen kann man das Buch einem jeden Krimi-Fan nur ans Herz legen!