Die Vergangenheit ist wie ein Mantel...

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buecherfan.wit Avatar

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Ake Edwardson gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten skandinavischen Krimiautoren. Die Leseprobe zu

seinem neuen Roman um Kriminalkommissar Erik Winter beginnt rätselhaft. Es werden eine Menge Personen ein-

geführt: neben den Polizisten der Göteborger Polizei und ihren Familienangehörigen gibt es  einen Mann,

dessen Auto mit laufendem Motor auf einer Brücke gefunden wird, von der sich gern Selbstmörder in die Tiefe

stürzen und der sich sehr verdächtig benimmt, als er von Kriminalinspektor Lars Bergenhem befragt wird, außerdem

eine Frau, die vor Schreien und Schlägen flüchtet und ins offene Meer hinausschwimmt, sowie einen etwas

cholerischen Mann, dessen parkender Chrysler von einem unbekannten Fahrer beschädigt wird. Die Polizisten der

Göteborger Polizei sind keine starken, unerschütterlichen Helden, sondern haben physische und psychische

Probleme. Kommissar Erik Winter leidet unter starken Kopfschmerzen, Inspektor Bergenhem hat merkwürdige

Aussetzer und Erinnerungslücken und offensichtlich Probleme mit seiner Frau Martina, und der fast sechzigjährige

Bertil Ringmar wirkt ausgebrannt und desillusioniert. Die Verbrechensrate steigt ständig, die Polizei ist machtlos.

Die Leseprobe konfrontiert den Leser mit einer düsteren, bedrohlichen Atmosphäre, wie sie für skandinavische

Krimis nicht untypisch ist. Nach den ersten dreißig Seiten ist nicht klar, wie die einzelnen Elemente zusammen-

hängen. Ereignisse in der Vergangenheit scheinen eine besondere Bedeutung zu haben. Mehrfach taucht die

Metapher von der Vergangenheit als einem Mantel auf, der schwer auf den Schultern lastet und den man bei jedem

Wetter tragen muss. Erfahrene Ake Edwardson-Leser wissen, dass mehrere Morde passieren werden, die von

Kommissar Erik Winter aufgeklärt  werden und dass mit einem spannenden Plot zu rechnen ist.