Appetitanregend - in mehr als einer Bedeutung

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"Träume aus Eis" ist ein fesselnder historischer Roman aus der Zeit der 20er Jahre bzw. zu Beginn der Wirtschaftskrise. Das Cover, insbesondere die historischen Gebäude im Hintergrund, erwecken nostalgische Gefühle, auch wenn unsereins die Zeit nicht selbst miterleben konnte. Dieser Roman konzentriert sich aber vor allem auf die Geschichte der Familie Pankofer, weitere Informationen zu der Zeit werden eher indirekt deutlich, wenn die Handlung sie erfordert und mit den damaligen Ereignissen verknüpft werden (muss).

Die Familie Pankofer wirkt auf den Leser sehr sympathisch. Gerade in die Figuren der beiden Töchter, Frieda und Lotte, kann man sich gut hineinversetzen und ihre Emotionen mitfühlen. Die weiteren Charaktere sind ebenfalls authentisch vor dem Hintergrund der damaligen Zeit, teilweise vielleicht auch schon etwas liberaler in ihren Ansichten.

Der Schreibtstil ist sehr gut lesbar, auch wenn die Dialoge teilweise auf Bayrisch sind. Denn die Schreibweise gibt vor allem bei den Nebenfiguren die bayrische Lesart vor. Das macht die Figuren in ihrem Umfeld - München - noch authentischer und es macht auch Spaß beim Lesen. Die Hauptcharaktere sprechen dagegen meist hochdeutsch - wahrscheinlich der einfacheren Lesbarkeit geschuldet.

Insgesamt habe ich den Roman in einem Rutsch durchgelesen und kann ihn sehr empfehlen.