Es ist nicht alles Gold, was glänzt

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nathi_taiwan Avatar

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In diesem ersten Band der Golden-Campus-Trilogie lernen wir die 17-jährige May kennen, die seit dem Tod ihrer Oma alleine auf Golden Isle lebt und die versucht, ihr Leben selbstbestimmt und unabhängig zu führen. Zu ihrer Mutter hat sie ein schwieriges Verhältnis, daher kämpft sie vor Gericht für ihre vorzeitige Mündigkeit. Dafür benötigt sie aber unter anderem ein stetiges Einkommen. Als der attraktive und für seine Affären bekannte Felix James ihr anbietet, Nanny für seine Schwester zu werden, nimmt May verzweifelt das Angebot an...

Obwohl ich aufgrund des Titels und des Klappentextes einige Klischees in dieser Geschichte erwartet hatte, war ich doch (negativ) überrascht, wie unoriginell und vorhersehbar diese Geschichte ist. Bis zum Schluss hoffte ich auf irgendeine spannende Wendung der Ereignisse - vergeblich. Wenn ihr also mehr als eine "armes Mädchen trifft reichen und unnahbaren Typen, schafft es aber als einzige sein verbittertes Herz zu öffnen"-Geschichte sucht oder erwartet, werdet ihr hier sehr enttäuscht werden.

Ein weiterer Störfaktor neben der mangelnden Originalität der Geschichte ist, dass über weite Strecken im Buch einfach nichts passiert. Während die ersten 100 Seiten das Setting, die Charaktere und den erwarteten Handlungsverlauf einführen und die letzten 100 Seiten die Probleme gelöst werden, passiert auf den mittleren 200 Seiten überhaupt nichts! Die Liebesgeschichte wird intimer, aber handlungstechnisch ist da eine große Flaute angesagt. Zum Schluss wird die Geschichte nochmal (erwarteterweise) (unnötig) aufgebauscht, aber auch das konnte das Buch nicht mehr retten. Einige Handlungselemente wurden auch nicht weiter verfolgt, ich vermute aber, dass dies in Band 2 und 3 passieren wird.

Was die Entwicklung der Charaktere betrifft, so weiss man schon von Anfang an, wie diese aussehen wird. Durch die kapitelweisen Perspektivwechsel zwischen May und Felix hatte ich die Hoffnung, dass man mehr erfahren würde, gefühlt war es aber egal, wer erzählt hat, da immer das gleiche berichtet wurde. Oft störten mich auch die Gedanken der beiden in ihren Dialogen. Da schaffen sie es endlich mal ein ernsthaftes Gespräch zu führen, im inneren Monolog musste ich mich aber ständig mit Gedanken wie "Sie sah so sexy aus" rumschlagen - das gehört einfach in andere Szenen.

Für mich war dieser Roman ein absoluter Flop, ich werde die Folgebände nicht lesen. Das Cover glitzert wirklich wunderschön, darunter befindet sich leider nichts kostbares... Es ist leider wirklich nicht alles Gold, was glänzt!