Seit "Nordwestpassage für dreizehn Arglose und einen Joghurt" (das mir eher zufällig als Segelbegeisterter in die Hände fiel) sehnsüchtig erwartet, ein neues Buch von Tina Uebel. Und? Volltreffer! Nicht nur die gewohnt treffsichere Wortwahl, der nie vordergründige Humor, der offene Blick auf das Ungewohnte und die oft überraschenden Bilder begeistern schon in der (leider) nur knappen Leseprobe. Es scheint nicht nur so, als ob auch Erzähltempo, Sprachrhythmus und Duktus die flirrende Lebhaftigkeit des Teheraner Stadtlebens widerspiegeln. Ganz großes Kopfkino. Wo moderne Reiseliteratur am schönsten ist. Und Sätzen wie: " ... antworte ich wahrheitsgemäß, dass ich nicht reise, um meine Meinungen in die Welt zu tragen, sondern um mir ein paar neue und womöglich bessere zuzulegen." ist doch auch nichts hinzuzufügen.