Eine lange Reise

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lesehimmelchen Avatar

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Die Autorin reist per Bahn und Bus von Hamburg nach Shanghai. Ich habe mich sehr darauf gefreut, über ihre Reiseerlebnisse zu lesen, da ich die Leseprobe bereits vielversprechend fand. Auch interessieren mich immer sehr Berichte aus anderen Ländern, die ich bis dato eher in Form von Videos gesehen habe. Insofern ist dieses Buch für mich persönlich eine echte „Lesepremiere“ gewesen.

Bereits zu Anfang der Reise gilt es, die erforderlichen Unterlagen wie Visa und Pässe beisammen zu bekommen. Da wurde mir gleich bewusst, dass eine so lange Reise nicht nur von einer eigenen guten Vorbereitung geplant werden muss, die eben nichts nutzt, wenn die entsprechenden Mühlen der Behörden langsam mahlen.

Fast 2 Monate ist die Autorin unterwegs. Besonders interessant habe ich die Unterhaltungen, die Frau Uebel auf ihrer Reise mit Menschen unterschiedlichster Herkunft geführt hat, empfunden, wenngleich mir manche dieser Gespräche zu langatmig und detalliert waren. Auch erfährt man einiges über ihre Schlafplätze und ich habe mich in manchen Situationen oftmals gefragt, ob ich persönlich auch in einer solchen Umgebung schlafen könnte. Leider erfährt man kaum etwas über die Orte, durch die die Autorin reist.

Die im Reisebericht enthaltenen Fotos finde ich gut gewählt, davon hätte ich gerne noch viel mehr gesehen, nur schade, dass diese nicht durchgehend in Farbe gezeigt werden. Normalerweise finde ich schwarz-weiß Fotos sehr beeindruckend, aber nicht gerade für Reisefotos, bei denen ich die Umgebung genau in der Farbgebung sehen möchte, in der sie tatsächlich ist. Es sind überwiegend schöne Momentaufnahmen, die gerade auch Menschen, die ihr auf der Reise begegnet sind, in ihren Alltagssituationen zeigen. Etwas störend empfinde ich jedoch die blauen Platzhalter und die gewählte Schriftfarbe (hellgrau) zu den Fotos, die sich nicht genügend abhebt, was das Lesen etwas erschwert – auch mit Lesebrille, wie ich sie trage.

Der Schreibstil von Frau Uebel hat mir überhaupt nicht gefallen und ich habe so manches Mal den Kopf geschüttelt. Klartext kann sehr erfrischend sein und sicherlich ist es wichtig, Authentizität zu vermitteln, aber das kann man meiner Auffassung nach auch weniger deutlich vermitteln. Insgesamt fand ich das Buch nicht schlecht, was Reiseerlebnisse und Aufbau sowie Fotos angeht. Der erwähnte Schreibstil hält mich aber von einer wirklich guten Beurteilung ab.