Super Reisetagebuch

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kabo16 Avatar

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Dies war mein allererstes Reisetagebuch was ich gelesen habe, und ich war erstaunt, dass man nicht nur andere Länder kennenlernt (was man ja erwartet), sondern auch herzhaft lachen kann. Tina Uebel beschreibt ihren Reiseweg von Hamburg nach Shanghai in nur sieben Wochen auf dem Landweg, ohne Flugzeuge und die transsibirische Eisenbahn, so eindrucksvoll und interessant, als wenn man selbst diese Mammut-Strecke selbst mitfährt. Bulgarien, Türkei, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Kasachstan und das eigentliche Ziel : China. Länder, über die man mehr oder weniger weiß, die bis auf die Türkei eigentlich auch keine Urlaubsziele darstellen. Der Reiz dieses Tagebuches liegt in dem vielen Unbekannten und Neuen. Neben den Beschreibungen der so ganz unterschiedlichen Züge, in denen diese Länder durchquert werden, und die Städte mit ihren mehr oder auch weniger beschriebenen Sehenswürdigkeiten, sind es in erster Linie die Menschen, die Tina Uebel einfach einzigartig beschreibt. Als Tourist mit Schwachmaten-Sandalen ist sie selbst eine Sehenswürdigkeit und kommt trotz aller Sprachbarrieren überall mit den Leuten ins Gespräch. Jeder Abschied macht sie traurig, es werden viele Adressen ausgetauscht und auf diese Art und Weise erfährt sie sehr viel über Land und Leute.
Da man für die meisten dieser Länder ein Visum braucht, wird dem Leser vor Augen gehalten wie glücklich wir uns schätzen können, den richtigen Pass zu haben. Wir können ohne Probleme Deutschland verlassen und reisen. Diesen wichtigen Aspekt hält uns die Autorin immer wieder vor Augen. Ansonsten hält sie sich bei politischen Dingen sehr zurück und Kritik hört man nur versteckt. Viele Städte erwandert sich Tina Uebel, da kann man nur den Hut vor ziehen! Nein, natürlich nicht bei 40°C im Schatten. Auch die Idee etwas, fernab aller Souvenirshops, zu kaufen bzw. zu suchen, trägt dazu bei eine Gegend neu zu erkunden.
Anhand der Länderkarte vorn und hinten im Buch kann man sich sehr gut orientieren, wo der nächste Zugstopp ist. Mit vielen Fotografien, obwohl man es kaum darf, wird dieses Buch noch bunter.