Übel unterwegs, war Tina Uebel nun gerade nicht. Sie nimmt die beschwerliche Reise von Deutschland über Serbien, Bulgarien, die Türkei, den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Kasachstan auf sich, um das Stipendium in Shangai entgegenzunehmen. Tina Uebel bezeichnet sich selbst als Wortakrobatin, Illustratorin, Grafikerin und Schriftstellerin. Dem liebevoll gestalteten und geschriebenen Buch merkt man die Talentvielfalt auch an. Sie selbst betont wiederholt, dass ihr auf den Reisen die Begegnungen mit den Menschen das wichtigste Motiv für die Reise ist. Nicht die Sehenswürdigkeiten, die Landschaften oder die kulinarischen Genüsse spielen die Hauptrolle, sondern die faszinierende Vielfalt von Menschen, ihren Geschichten, Ansichten und Meinungen. Und genau das gelingt ihr dem Leser als Erkenntnis aus dieser siebenwöchigen Reise zu vermitteln. Anfangs fand ich den Ton etwas zu lässig, gewöhnte mich aber schnell an diese etwas eigene Art des Erzählens, so dass ich dem Buch gerne vier Sterne verleihe.