Humor und ein kreativer Plot fehlen in der Leseprobe

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theonlytruth Avatar

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"Umweg nach Hause", der neue Roman von Jonathan Evison, handelt von Benjamin und Trevor.
Benjamin ist 39 Jahre alt und war nach einem Unglück, bei dem seine beiden Kinder ums Leben gekommen sind und nach dem seine Frau sich von ihm getrennt hat, lange Zeit arbeitslos. Nach einigen Monaten beschließt er, seine Zukunft als häuslicher Krankenpfleger zu bestreiten. Gleich bei seinem ersten Vorstellungsgespräch bei Trevor bekommt er die Stelle.
Trevor ist 19 Jahre und durch eine voranschreitende Muskuläre Dystrophie vom Typ Duchenne an den Rollstuhl gefesselt und auf dauernde Hilfe angewiesen. Seine Lieblingsbeschäftigungen sind das Schauen des Wetterberichtes und das Begutachten der Frauen im Einkaufszentrum.
Benjamin fängt schon bald an, sich sehr daran zu stören, dass Trevor keinerlei Wille zeigt, noch etwas Besonderes in seiner verbleibenden Lebenszeit zu unternehmen. Es gelingt ihm aber, ihn dafür zu begeistern, eine riesige Karte mit allerlei außergewöhnlichen Attraktionen zu erstellen, angefangen bei zweiköpfigen Tieren über zweistöckige Plumpsklos bis hin zu Einsteins Gehirn. Damit legen die beiden den Grundstein für einen Roadtrip quer durch die USA.

Der Schreibstil hat mir meist gut gefallen. Die Handlung lässt sich gut verfolgen und wird zügig voran getrieben. Es liest sich soweit ganz spannend.
Die Idee des Buches, ein letztes großes Abenteuer eines todkranken Menschen, ist bei weitem nichts neues. Vermisst habe ich außerdem auch den Humor, der im Klappentext versprochen wird, aber vielleicht kommt dieser ja dann während der Reise der beiden Hauptfiguren. Auch habe ich mich etwas an dem vielen Amerikanischen im Buch gestört, wie etwa die Softballspiele und die unzähligen Fastfoodketten, mit denen ich rein gar nichts anfangen kann.

Im Ganzen bleibt bei mir ein guter, aber tendenziell mittelmäßiger Eindruck. Neugierig, wie es mit den beiden weitergeht bin ich aber schon, so dass ich mich über ein Leseexemplar freuen würde.