Umweg nach Hause

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regenprinz Avatar

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Ich mag Bücher mit "besonderen" Figuren und außergewöhnlichen Ausgangssituationen. Deshalb hat mir diese Lesprobe auch sehr gut gefallen, selbst wenn mir die typischen Männerdialoge stellenweise etwas zu derb ausfielen und ich mal wieder nicht begreife, warum jede Geschichte, die ein bisschen kauzig-skurril daherkommt, gleich in die "Humor"-Schublade gepackt werden muss. Ja, der Stil in diesem Buch IST witzig und ich musste schon auf den ersten Seiten mehrmals grinsen. Gleichzeitig scheint die Hintergrundgeschichte aber verdammt tragisch zu sein. Nicht nur bezogen auf Trevs Krankheit und seinen Frust über die fortschreitende Beeinträchtigung seines Lebens, sondern auch bezogen auf Bens eigenes Schicksal, denn er hat ja offenbar seine beiden Kinder durch einen Unfall verloren und gibt sich eine Mitschuld daran. Wobei er sich vermutlich früher schon als "Loser" gefühlt hat, denn die Familienszene im Rückblick zeigt, dass er mit seiner Arbeitslosigkeit und der Rollenaufteilung damals nicht sonderlich gut zurechtkam ...
Jedenfalls würde ich sehr gerne die ganze Geschichte lesen, der Erzählstil gefällt mir gut und die "Männersprüche" akzeptiere ich als zu diesen beiden Figuren gehörig. Ansonsten mag ich vor allem die klug dosierten Betrachtungen zu Pflegetheorie und -praxis. Auf die Amerika-Tour von Ben und Trev bin ich gespannt, weniger auf die möglicherweise dabei zu bewundernden Promi-Reliquien (nettes Wort *g*), sondern vor allem auf die Veränderungen im Leben der beiden. Schade, dass wohl nur Ben eine Zukunft hat. Aber vielleicht erlebt Trev mit ihm auf diesem Roadtrip wenigstens eine lohnenswerte Gegenwart. Ich erwarte mir jedenfalls von "Umweg nach Hause" eine lesenswerte Geschichte! :)