Umweg nach Hause: Die Löcher im Leben stopfen

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signalhill Avatar

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Jonathan Evisons "Umweg nach Hause" hat mich voll und ganz überzeugt. Der einzige Kritikpunkt ist vielleicht die Übersetzung, die versucht, so dicht am Original zu bleiben, dass manches einfach unpassend klingt "anderer Leuts Probleme..) oder man das Original fast mitlesen kann, weil die Sprache so amerikanisch klingt.

Benjamin hat sein Leben vermasselt. Er hat als Hausmann versagt, da scheinbar den Kindern beiden etwas passiert ist, während er nicht aufgepasst hat. Seine Frau Janet hat ihn verlassen, er ist danach total abgestürzt. Sie war die Karrierefrau, er der Hausmann, der selbst diesen Job nur passabel erledigte. Richtig gut gehen konnte das wohl nicht wirklich. Erst nach längerer Zeit und weil das Geld ausgeht, macht sich Benjamin daran, einen neuen Job zu finden, den er in der Pflege des etwas nervigen Trevor findet. Gemeinsam werden sie vermutlich beide einen neuen Weg finden.

Auch, wenn mich die Übersetzung z.T. etwas nervt und man dieses Buch wohl besser im Original liest, so finde ich es toll, was im Moment von amerikanischen Autoren zu uns kommt. Wie Ben von dem Kranken berichtet, seinen Spleens, seiner Arbeit mit ihm, und von seinem Leben mit seiner Familie und dem Absturz danach, klingt absolut überzeugend für mich, fast so, als hätte der Autor es selbst erlebt. Ich freue mich auf einen Roadtrip durch mein absolutes Lieblingsland und möchte Ben und Trevor weiter begleiten. Ich denke, dass man am Schluss wohl ein paar Tränchen verdrücken darf. Das Buch bekommt auf jeden Fall 5 Sterne und gern möchte ich dabei sein!