Umweg nach Hause

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nicole1508 Avatar

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Ben hat persönliche und berufliche/finanzielle Probleme. Seine Frau hat ihn verlassen, mit seinen Kindern ist etwas passiert und er findet einfach keinen festen Beruf, um seine finanzielle Lage zu festigen… Der triste Alltag macht ihn unglücklich. Also macht er eine Weiterbildung zum Pfleger.

Er bewirbt sich als Pfleger für den 19jährigen Trevor, der durch eine Krankheit an den Rollstuhl gefesselt ist. Durch seine Direktheit setzt sich Ben sofort gegen die Mitbewerber durch und begleitet Trev durch seinen perfekt geplanten Tag. Nichts weicht vom Plan ab, jeden Tag das gleiche… sogar die Sachen, die Trev trägt, sind alle gleich. Er muss dringend aus dem grauen Alltag herausgeholt werden. Doch Trevors Kräfte schwinden immer mehr… bald kann er nicht einmal mehr seine Finger richtig bewegen.

Trevs Vater Bob hat sich noch nie wirklich um ihn gekümmert, ihn mit seiner Behinderung in Stich gelassen. Trotzdem kommt Trev, der noch nie wirklich etwas von der Welt gesehen hat, auf die Idee, zu seinem Vater nach Salt Lake City zu fahren. Ein Road Trip beginnt. Auf dem Weg dorthin nehmen Ben und Trev die 18jährige Dot mit, die allein unterwegs ist und gabeln auch die schwangere Peaches und ihren Freund Elton auf. Dieser gerät in eine Schlägerei und da er schon vorbestraft ist, landet er schließlich im Gefängnis. Als wäre dies allein nicht schon verrückt genug, werden Ben und Trev auch noch verfolgt. Nicht zu vergessen, dass Peaches Kind natürlich auf dem Weg zur Welt kommt - mitten an einer Touristenattraktion.

Im Laufe des Buches erfährt man auch in Rückblenden von Bens altem Leben. Von der Katastrophe mit den Kindern, von seiner Ehefrau und man merkt, wie Ben immer mehr zu sich selbst findet, ja auf einem "Umweg nach Hause" kommt. Das Ende ist so rührend, dass es mich tatsächlich zum Weinen brachte.

Auf dem einfach gehaltenen Cover in den Farben weiß und blau, erscheint der Reisevan. Das Cover passt zum Buch, etwas verschnörkelt, aber doch einfach und vielleicht trist, wie das anfängliche Leben der beiden Hauptfiguren vor der Reise, aber doch von einer gewissen Dynamik geprägt, die zweifellos auch in das Leben von Ben und Trev kommt.

Eine wirklich gelungene Story, die niemals langweilig wird und am Ende ist man einfach froh, dass zwei verlorene Seelen gerettet werden.