Ein Tag wie kein anderer

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-madita- Avatar

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In der Tat wird es wohl kaum Zeitzeugen geben, die sich nicht haargenau erinnern, wie und wo sie vom Angriff auf das World Trade Center erfahren haben. Und wer jemals in NYC war, jemals auf einem der Türme gewesen ist, jemals die sensationelle Atmosphäre von Downtown Manhattan erlebt hat, wird das Gefühl der Fassungslosigkeit auf ewig in sich bewahrt haben.

Unter diesem Aspekt habe ich mit großer Spannung und regelrecht atemlos die Einleitung des Buches sowie die unterschiedlichen Stimmen und Stimmungen verfolgt. Was beschrieben wird, ist das schier unbeschreibliche, das kaum in Worte zu fassen ist.

Und hier zeigt sich mein Problem: Oral History ist etwas zutiefst persönliches. Emotionen auszudrücken ist subjektiv, sie aufzuschreiben noch schwieriger, aber am heikelsten ist wohl, die Schilderungen verlustfrei zu übersetzen. Wenn es etwas gibt, was die Qualität des Buches schmälert, dann ist es die buchstäbliche Problematik, eine deutsche Entsprechung für in englisch geschilderte Emotionen zu finden.

Ansonsten ist es ein großartiges Buch, das mich sofort um fast zwanzig Jahre zurückgeworfen hat zu dem Nachmittag (deutscher Zeit), als ich entsetzt den Fernseher einschaltete, nachdem im Radio die Eilmeldung gesendet worden war: Das World Trade Center brennt!