Mit feinem Humor erzählt

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frenx Avatar

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»Du siehst also«, sagte sie, »du musst wie die Schweiz
sein.Verstehst du? Du musst dich zusammenreißen und mutig
und stark sein und dich heraushalten. Dann wirst du die
richtige Art Leben führen.« Das sagt die Mutter zu Gustav. Und der versucht sich dran zu halten. Und nicht nur das, er gibt den Ratschlag auch gleich dem neuen Schüler Anton Zwiebel weiter.

Mir hat der feine Humor in dem Leseeindruck total gefallen. Es ist eine sanfte Ironie, die mitschwingt, wenn Gustav und Anton als Kinder beschrieben werden. Wenn zum Beispiel Anton sagt, dass natürlich jeder hören wolle, wie er Für Elise vorspielt. Und Spannung kommt auch auf, denn die Frage ist, wie Erich, Gustavs Vater, gestorben ist. Erst ganz am Schluss des Buchauszugs erfährt man dann noch, dass er gestorben ist, weil er einen Juden retten wollte. Hier will man natürlich wissen, was genau geschehen ist, und weshalb Gustavs Mutter der Überzeugung ist, dass ihrem Mann auch nie Gerechtigkeit mehr widerfahren wird.

Ganz toll erzählt fand ich auch die Szene, wo Anton seinem neuen Freund Gustav erklärt, dass seine Mutter Verständnis dafür habe, dass er weine und sie nicht von ihm verlangt, dass er sich einfach damit abfindet, jetzt an einem neuen Ort zu wohnen.