Die Freundschaft zweier Jungen

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yaya Avatar

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Gustavs und Antons Leben könnte unterschiedlicher nicht sein: Während Gustav es gewöhnt ist, mit wenig auszukommen und seine Mutter ihm gegenüber selten herzlich und liebevoll ist, wächst Anton in einer wohlhabenden Familie auf, die ihn verwöhnt, umsorgt und liebt. Als beide Jungen sich in der Vorschule kennenlernen, beginnt eine einzigartige Freundschaft. Gustavs Mutter beäugt diese Freundschaft zwar kritisch, kann aber letztendlich nicht viel dagegen ausrichten. Trotzdem entwickelt sich eine Freundschaft, die durch das Auf und Ab des Lebens geht: Der eine, der seine Mutter zwar sehr liebt, aber dessen Mutter ihm ihre Liebe nicht offenbaren kann. Trotzdem wird er ein wunderbarer Junge, der gelernt hat, auch mit wenig zurecht zu kommen und dennoch ein schönes Leben hat. Der andere wohl behütet aufwachsend und dessen größten Sorge es einmal sein kann, dass er sein Klavierstück nicht perfekt vorträgt. Trotzdem tragen sich diese Jungen durch das Leben.

Die Geschichte spielt zu einer Zeit in der Schweiz, als vieles in Aufruhr und Umbruch ist. Unterschiedlicher könnten die beschriebenen Familie kaum sein und somit auch nicht die Welten, die auf einander prallen. Dabei schafft es diese Geschichte wunderbare Momente zu kreieren, die eine Freundschaft nicht schöner beschreiben könnten. Gustav wächst dem Leser sehr ans Herz und auch Anton passt in dieses Gefüge wunderbar. Die anderen Charaktere tragen ihren Teil zur Geschichte bei und verschaffen dem Leser so ein umfassendes Bild, was zumindest die Beweggründe ein bisschen deutlicher macht. Allerdings sind es aber auch genau diese Schilderungen, die die Geschichte teils etwas in die Länge ziehen und diesen Zauber, die diese Freundschaft umgibt, etwas mindern.

Alles in allem eine sehr schöne Geschichte, die aber streckenweise etwas zu lang geraten ist und mich manchmal dazu animierte, das Buch beiseite zu legen.