und es endet mit einer Sonate

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
givemeabook Avatar

Von

Erzählt wird die Geschichte von Gustav Perle, einem lieben, gutherzigen Jungen, der in dem kleinen Ort Matzlingen in der Schweiz aufwächst. Die Geschichte ist in drei Zeitabschnitte aufgeteilt - die späten 1940er, Ende der 1930er und Ende der 1990er Jahre. Durch die verschiedenen Zeitspannen erfährt man einiges über die schweren Zeiten während des Krieges und die Schweizer Bürger, die wie ihr Heimatland am liebsten neutral bleiben wollen.

Schon ganz schnell habe ich den Wunsch verspürt, den kleinen Gustav in den Arm zu nehmen. Seine Mutter Emilie macht das nicht, sie ist kalt und lieblos, ihre Gefühlswelt steht im krassen Gegensatz zu der von dem Jungen, der einfühlsam und sanft ist. Da kommt Anton in Gustavs Kindergarten und die beiden werden Freunde.
Anton wird von seiner Mutter in den Arm genommen. Ein jüdischer Junge, der wohlbehütet in einer gutsituierten Familie aufwächst. Anton spielt Klavier und sein musikalisches Talent wird von seinen Eltern gefördert. Bald wird jedoch klar, dass er dem Druck vor grossem Publikum zu spielen nicht standhält.
Jahre vergehen, doch das Lampenfieber verhindert den grossen Erfolg und macht seine Seele krank. Gustav ist mit unendlicher Geduld und Verständnis immer für ihn da. Antons ganze Leidenschaft ist die Musik, und um zu Ruhm und Erfolg zu kommen verlässt er Matzlingen und damit auch Gustav. Nach Antons Weggang versucht Gustav die komplizierte Beziehung zu seiner Mutter zu verstehen und herauszufinden, was in den Kriegsjahren mit seinem Vater passiert ist. Sein Vater hat als stellvertretender Polizeichef während des Krieges falsche Einreisebescheinigungen für Juden ausgestellt, um sie vor den Nazis zu retten. Als dies aufflog und er dadurch seine Arbeit und die Wohnung verlor, brach Emilies heile Welt zusammen. Sie machte die Juden für das ärmliche Leben und den frühen Tod ihres Mannes verantwortlich.

Gustav braucht Anton. Anton hatte einen längeren, aber ebenso schmerzlichen Weg zu gehen um zu erkennen, dass für ihn das gleiche gilt. Ich habe mit Gustav mitgefühlt und gehofft, dass Anton endlich bemerkt was er Gustav bedeutet. Gustav, dieser liebe, herzensgute Mensch musste sehr lange warten.
"Und damit fing es an" von Rose Tremain ist ein Roman, der mich begeistert hat. Er ist sehr einfühlsam geschrieben und hat ein wunderbar überraschendes und doch glaubwürdiges Happy End. Ich werde auf jeden Fall mehr von ihr lesen und kann dieses Buch nur empfehlen.