Macht nachdenklich

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rafiki Avatar

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Nach dem Klappentext war ich nicht besonders angetan von der Geschichte und dachte, sie würde nicht besonders interessant verlaufen. Von Beginn an hat mich dann jedoch der Schreibstil in den Bann gezogen. Er ist angenehm zu lesen und eröffnet dem Leser eine ganz eigene Welt. Im Weiteren Verlauf stieß ich beim Lesen immer wieder auf Textstellen, an denen ich abrupt und erstaunt inne hielt, da sie so unerwartet und deutlich formuliert waren und aus allem bisherigen heraus stachen.

Die Geschichte an sich hat mir im Verlauf und auch zum Ende gut gefallen. Ebenso gut gefallen hat mir, dass der Leser sich während des Lesens nicht zusammenreimen konnte, was im restlichen Teil des Buches passieren wird.

Vorsicht Spoiler:

Schön fande ich auch das Symbol der Perle. Zum einen ist hiermit die Haarnadel mit Perle der Mutter gemeint, zum anderen heißt Gustav's Familie mit Nachnamen Perle. An einer Textstelle wird gesagt, dass die Perle der Haarnadel nicht echt sei und es eine Lüge sei, diese als echt anzupreisen. Genauso ging es mir mit der Figur der Emilie Perle. Von Anfang an hat sie sich ausgesucht, wen sie einmal heiraten will, was er für eine Stellung hat und wo sie einmal wohnen würden. Der äußere Schein war ihr sehr wichtig. Genau so wie der Schein der Perle. Innen drin in Frau Perle steckt jedoch eine Frau, die viel mehr mit ihrer Welt zu kämpfen hatte und sich selbst belog, um nach außen hin nichts Preis zu geben. Genauso ist die Ehe von Emilie und Erich eine Lüge, da Erich nicht Emilie, sondern Lottie liebt.

Bemerkenswert ist auch, wie sehr die Kindheit besonders die Figuren Anton, Emilie und Gustav prägte.

Alles in allem ein schönes und nachdenkliches Buch.