Ein Krimi zwischen Schweden und Dänemark!

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sternchen1202 Avatar

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Inhalt:
Fabian Risk zieht aufgrund von privaten und beruflichen Gründen mit seiner Familie nach Helsingborg, die Stadt, in der er aufgewachsen ist. Obwohl er von seiner Stockholmer Polizeieinheit in den Urlaub geschickt wurde, wird er von seiner neuen Diensteinheit direkt zu einem Fall hinzugezogen. Ein ehemaliger Mitschüler Fabians wurde an seinem Arbeitsplatz auf brutalste Weise ermordet: Ihm wurden die Hände abgesägt, was in Hinblick auf die Schulzeit eine große Bedeutung hat. Zusätzlich wurde bei dem Opfer ein Klassenfoto gefunden, auf dem das erste Opfer durchgestrichen ist. Fabian kann sich zuerst keinen Reim darauf machen, doch als das nächste Opfer gefunden wird, steht schnell ein ehemaliger Mitschüler als Verdächtiger fest. Als sich dieser Verdacht als falsch erweist, müssen Risk und die anderen der Einheit wieder bei Null anfangen. Eines ist jedoch sicher: Keiner der ehemaligen Klassenkameraden ist mehr sicher! Können die Ermittler den Täter stoppen, bevor er die gesamte Klasse auf dem Gewissen hat?

Beurteilung:
„Und morgen du“ ist seit langem wieder einmal ein Krimi, den ich gelesen habe! Leider hat er mich nicht restlos überzeugen können, was sich auch an meiner Lesezeit erkennen lässt: Für knapp 550 Seiten habe ich fast 3 Wochen gebraucht! Normalerweise lese ich das in einer Woche 
Jedoch muss ich auch sagen, dass mir einige Dinge sehr gut gefallen haben!
Vor allem Fabian Risk als Ermittler hat es mir angetan. Risk ist kein konventioneller Kommissar: Er geht seine eigenen Wege, hält sich nicht immer an das, was Vorgesetzte sagen und ermittelt auf eigene Faust weiter, auch wenn er eigentlich schon längst wieder von dem Fall abgezogen ist. Risk vertraut auf sein Bauchgefühl und kann die verschiedenen Puzzelteile eines Verbrechens sehr schnell und gut zusammensetzen, was mich das ein oder andere Mal staunen ließ! Ich wusste von voreherein, dass Risk den Fall aufklären wird und habe mein gesamtes Vertrauen in ihn gesetzt. Leider muss ich aber auch sagen, dass mir die Privatperson Fabian Risk gar nicht gefallen hat. Immer wieder musste ich bei seinem Verhalten (vor allem was seine Frau und seine Kinder betrifft) den Kopf schütteln und konnte gar nicht nachvollziehen, was in seinem Kopf vorgeht! Fabians Ehe stand auf der Kippe und sie hat noch eine letzte Chance durch den Umzug bekommen: Doch was macht Risk? Er riskiert alles für seine Arbeit! Hinzu kommt, dass er keinerlei Gespür dafür hat, dass er seine Familie mit seinen waghalsigen Ermittlungen sogar in Lebensgefahr bringt – dies wird ihm erst viel zu spät bewusst!
An „Und morgen du“ hat mir der Schreibstil von Stefan Ahnhem sehr gut gefallen. Er schreibt klare Sätze und ich konnte mir während des Lesens jede Figur und jeden Schauplatz genau vorstellen! Gut gefallen hat mir vor allem, dass er immer wieder kursiv gedruckte Tagebucheinträge in die Handlung einbaut. Diese Absätze sind meist sehr brutal und werden aus der Ich-Perspektive eines gequälten Jugendlichen erzählt! Sie berührten mich sehr und ließen mich immer wieder an uns Menschen und unserer sogenannten Menschlichkeit zweifeln: Wieso quält man andere so sehr, dass diese manchmal keinen anderen Weg sehen, als selbst gewalttätig zu werden (sei es gegen sich selbst oder andere)?
Zu meinem Lesevergnügen bei „Und morgen du“ hat die Länge der Kapitel beigetragen. Die Kapitel waren meist relativ kurz und ließen sich schnell lesen, was mich das ein oder andere Mal dazu gebracht hat, auch zwischendurch ein bis mehrere Kapitel zu lesen!
Leider war es für mich aber so, dass ich nach etwa 80 Seiten einen ersten Verdacht hatte, wer der Täter sein könnte. Dieser Verdacht wird über die nächsten 100 Seiten aufrecht erhalten, bevor er sich als vollkommen falsch erweist. Durch dieses frühe Wissen und eine darauffolgende völlige Ahnungslosigkeit wurde mir des Öfteren langweilig und ich empfang die Handlung als sehr langatmig. Hinzu kam auch, dass ich nie das Gefühl hatte, dringend weiterlesen zu müssen! Da ich keinen neuen Verdacht hatte, wer der Täter sein könnte und es im Endeffekt auch jemand war, den man nie kennengelernt hatte, konnte ich während des Lesens nicht wirklich mitfiebern!
Dies lässt mich zu einer Gesamtbewertung von 3 Punkten kommen. Die Handlung, die Figuren und auch die Schauplätze sind sehr gut gewählt und beschrieben! Leider kam bei mir keine wirkliche Spannung auf, was für einen Krimi, meiner Meinung nach, aber dazu gehört!
Empfehlenswert ist „Und morgen du“ für alle, die einen nicht allzu nervenaufreibenden Krimi für Zwischendurch suchen!