Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite

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mrs-lucky Avatar

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Meine Erwartungen an den Krimi waren hoch, mit Drehbuchautoren, die Kriminalromane veröffentlichen, habe ich schon einige gute Erfahrungen gemacht, zum Beispiel bei den Autorendous Hjoth/Rosenfeldt sowie Cilla und Rolf Börjlind. Stefan Ahnhem hat mich nicht enttäuscht, „Und morgen Du“ hat mich mit Spannung von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
Kommissar Fabian Risk kehrt Schwedens Hauptstadt Stockholm den Rücken und zieht gemeinsam mit seiner Familie in seine Heimatstadt Helsingborg zurück, um einige unangenehme Erinnerungen los zu werden und dort einen Neuanfang zu starten. 6 Wochen Urlaub liegen vor ihnen zum Eingewöhnen. Doch aus dem ruhigen Start wird nichts, noch bevor der Umzugswagen eintrifft steht schon Fabians neue Chefin Astrid Tuvesson vor der Tür. In Fabians alter Schule wurde einer seiner ehemaligen Klassenkameraden tot aufgefunden. Er wurde offensichtlich grausam gefoltert und ermordet, die neuen Kollegen erhoffen sich durch Fabian Risk hilfreiche Hinweise über mögliche Motive und den Hintergrund des Opfers. Als ein weiterer Mord geschieht kann Fabian von dem Fall nicht mehr lassen. Nach riskanten Alleingänge wird er zwar von dem Fall abgezogen und in den Urlaub geschickt, es lässt ihm jedoch keine Ruhe, dass ein Mitschüler nach dem anderen sterben muss. Fabian findet wichtige Spuren, bringt damit aber sich und andere in Gefahr.
Der Verlauf der Geschichte wird in verschiedenen teils parallel laufenden Handlungssträngen erzählt. Einerseits ist das Tempo hoch, andererseits wird so die Geschichte verdichtet, der Druck, unter dem die Ermittler in diesem Fall stehen, wird eindrucksvoll vermittelt. Es gibt einige unerwartete Wendungen, auch ich als Leser wurde ein paar mal auf die falsche Fährte gelockt. Im Gegensatz zu vielen anderen Krimireihen, spielt das Privatleben der Ermittler eher eine untergeordnete Rolle, der Fokus liegt auf dem Fall. Dennoch sind die Charaktere mit ihren Stärken und Schwächen gut ausgearbeitet. Fabian Risk ist eine der Hauptfiguren, aber nicht unbedingt ein Sympathieträger. Er ist ein kluger Kopf und liefert wichtige Ermittlungserfolge, mit seinen Alleingängen setzt er aber auch das Leben anderer auf Spiel und bringt nicht nur sich selbst unnötig in gefährliche Situationen. Es hätte einiges anders laufen können, hätte Fabian sich mit seinen Kollegen abgesprochen.
Aber wie Tuvesson einmal sagt, bringt sein unkonventionelles Vorgehen wichtige Impulse für solche komplexen Ermittlungen.
Mich konnte dieser Auftakt zu einer neuen Krimireihe überzeugen, bei weiteren Fällen bin ich auf jeden Fall gerne wieder dabei.