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owenmeany Avatar

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Schon das Titelbild drückt ein einsames Leben in all seiner grauen Tristesse aus: Februar eben. Aber in diesem Monat hat der Winter seinen Zenith überschritten, man kann den Frühling bereits ahnen.

Nüchtern und lakonisch, in kurzen Sätzen beginnt das Buch mit einer Situationsbeschreibung. Zwischen den Zeilen spüre ich Resignation, innere Versteinerung. Wenn von Gefühlen die Rede ist bei der Schilderung des Unglücks, dann ganz abgeklärt und distanziert. Genauso empfindet man wohl in so einer Lage, es sprechen mehr die Fakten und Details. Dieser Stil nimmt mich vom ersten Satz an gefangen. Er ist meiner Ansicht nach die einzige nicht peinliche Möglichkeit, sich mit solchen hochemotionalen Geschehnissen auseinanderzusetzen.

Ihr Sohn John steht von einer gravierenden Entscheidung: eine Zufallsbekanntschaft ist von ihm schwanger. Seine aufgewühlten Gedanken mischen sich mit Wahrnehmungssplittern. So wird über die innere Verfassung nicht einfach berichtet, sondern man kann sich als Leser hineinversetzen.

Ein eindrucksvolles literarisches Werk.