Als wäre alles erst gestern geschehen ...

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Helen ist seit Jahrzehnten verwitwet und inzwischen Großmutter. Ihr Mann verunglückte auf einer Bohrinsel vor Neufundland. Ein Anruf des ältesten Sohn Johnny weckt Helens Erinnerungen an die Ereignisse von damals, so als wäre alles erst vor wenigen Tagen passiert. Johnny übernimmt die Rolle des Mannes im Haus, begleitet seine Mutter zur Entbindung ihres vierten Kinds ins Krankenhaus und fühlt sich ganz besonders für seine jüngste Schwester Gabrielle verantwortlich. Nun erwartet eine Frau nach einer kurzen Affäre mit Johnny ein Kind von ihm. Johnny kann sich sicher sein, wie seine Mutter in einer solchen Situation reagieren wird. Warum hat er überhaupt zu Hause angerufen? 

Schon die erste Szene mit Helens Enkel  fesselt mich mit ihrer liebevollen Beschreibung so stark, dass ich unbedingt mehr über Helens Schicksal erfahren will. Helens Erinnerungen überlappen sich mit Johnnys; Fragen stellen sich, was Johnny wohl gerade auf der anderen Hälfte des Globus tut. Das Bonbonpapier am Boden, das Glitzern des Straßenbelags im Regen, jedes Detail scheint in diesem außergewöhnlichen Buch eine besondere Bedeutung zu haben. Lisa Moore weckt meine Neugier auf eine ferne Welt, in der ein Mann keine großen Worte macht. Hier wird die Liebe zu  Frau und Familie an der Höhe des Brennholzstapels für den Winter gemessen.