Leben und Tod

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buecherfan.wit Avatar

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Lisa Moores Roman "Und wieder Februar" erzählt eine bewegende Familiengeschichte. Helens Mann Cal ist 26 Jahre zuvor auf einer sinkenden Bohrinsel ums Lebens gekommen, und Helen hat nie aufgehört, um ihn zu trauern. Sie hat vier Kinder großgezogen, von denen das jüngste - ihre Tochter Gabrielle - erst nach dem Tod ihres Mannes zur Welt kam. Jetzt kümmert sie sich um Kinder und Kindeskinder. Sohn Johnny ruft die Mutter vom Flughafen Singapur aus an. Eine Urlaubsbekanntschaft von einer anderen Reise teilt ihm mit, dass sie im 7. Monat schwanger ist.

Erzählt wird auf zwei Zeitebenen. Zum einen werden die Geschehnisse aus dem Jahr 1982 nachgeholt, als Cal im Alter von 31 Jahren ums Leben kam. Zum anderen geht es um das Jahr 2008. Helen ist 56, ihre vier Kinder sind erwachsen. Die Zeitstruktur dses Romans verlangt einen aufmerksamen Leser, aber es ist nicht schwer nachzuvollziehen, was wann passiert und mit welchen Empfindungen die Geschehnisse verbunden sind. Aus Helens Perspektive werden Trauer und Verlust deutlich, bei John sind es Erstaunen und Ärger darüber, dass die flüchtige Urlaubsbeziehung für ihn zum Problem wird. In der Leseprobe ist noch nicht die Rede davon, dass es einen neuen Mann in Helens Leben gibt, dass sie nach all den Jahren vielleicht einen wirklichen Neuanfang wagt.

Mir gefällt der Romananfang ausgesprochen gut. Dass Lisa Moore mit diesem Roman Finalistin für den renommierten Man Booker Prize war, macht ihn für mich noch interessanter.