Immer wieder Februar

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tkny Avatar

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Lisa Moore erzählt in "Und wieder Februar" die Geschichte von Helen, die mit 30 Jahren ihren Ehemann und Vater ihrer 3 geborenen und eines ungeborenen Kindes bei einem Unglück auf der Ölbohrplattform verliert. Fortan zieht sie die Kinder alleine groß, unterstützt von ihrer Schwester Louise und ihren Schwiegereltern. Aber die Erinnerung an ihren Mann Cal bleibt auch über die Jahre hinweg immer lebendig und sie versucht sich immer wieder seine letzten Momente vorzustellen, möchte dass er bis zuletzt Spaß hatte und nicht einsam in seiner Koje starb. Erst im Alter von 60 Jahren lernt sie in Barry einen neuen Mann kennen und lieben und erlebt mit diesem endlich ein neues Glück. Auch die Leben ihrer Kinder verlaufen nicht immer geradlinig, der älteste Sohn John erfährt, dass aus seiner Urlaubsaffäre ein Kind entstanden ist, und muss sich an die neue Situation erst gewöhnen...

Die Leseprobe ist sehr einfühlsam geschrieben und vermittelt eine Melancholie, die Helens Lebenssituation sehr glaubhaft darstellt. Einige Probleme hatte ich mit der sprunghaften Kapitelanordnung. Hier wird deutlich, wie sehr Helen zwischen dem Jetzt und der noch nicht bewältigten Vergangenheit steht, wobei die Zurückschauen mit dem Fortlauf des Buches immer deutlicher werden, um Helen schließlich ein neues Glück mit Barry zuzulassen.

Ein schönes, ungewöhnliches Buch, das einen nach dem Lesen nicht glücklich, aber tief berührt zurücklässt.