Düster, spröde, sprachgewaltig

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evaczyk Avatar

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Ein Buchcover wie ein Art-Noveau Gemälde, eine Frau mit distanziertem Blick, irgendwie spröde und dennoch lockend. Und dann dieser Anfang, der eigentlich wie ein dramatischer Schlussakord wirkt: Ein Mann, eine Frau, ein geladenes Gewehr in einem Motelzimmer. Ein Showdown, ein sich-Belauern. Wie ist es dazu gekommen? Und dann der Szenenwechsel, die Rückblende auf die erste Begegnung. Das hat etwas von einem Film Noir an sich, und auch die Sprache erinnert an das Genre - bildhaft, spröde und doch gleichzeitig sprachgewaltig, ja poetisch. Wie einer der ersten Sätze: "Die Wärme macht aus den Pfützen Parfüm: grasig, medizinisch, überirdisch." Das kann man als Leser nicht nur vor dem inneren Auge sehen, riechen, schmecken. Und das macht neugierig, mehr zu erfahren von Elise, von Robbie und Jamie, über all das, was auf den ersten Seiten nur Andeutungen und Vermutungen sind. Eines steht schon fest: Langweilig wird es auf keinen Fall sein.