Fantasievoll und kurzweilig

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bea20 Avatar

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Ich mag die Kriminalromane und den besonderen Erzählton von Simone Buchholz sehr gerne. Und daher war ich auch sehr gespannt auf ihr neues Buch „Unsterblich sind nur die anderen. Das Cover gefiel mir gleich gut, es passt zum Klappentext; Motiv und Farbgestaltung sind zurückgenommen schlicht und mystisch zugleich. Der Einstieg gelang mühelos; Neugierde und Spannung schufen bereits die ersten Zeilen der Ich-Erzählerin und die sich dann nach dem Öffnen des Buddelschiffs geheimnisvoll entwickelnde eigentliche Geschichte. Die beiden Freundinnen Iva und Malin gehen an Bord derselben Nordatlantikfähre, die ihre drei Freunde vor vier Wochen genommen haben und seitdem verschollen sind. Sie wollen die Männer suchen und herausfinden, was mit ihnen passiert ist, warum sie sich nach Antritt der Schifffahrt nicht mehr gemeldet haben. Und dann, auf hoher See, an Bord der geheimnisvollen MS Rjúkandi, machen die beiden Frauen unwirklich scheinende Entdeckungen, verlieren sich in der Zeit und stellen sich der Unendlichkeit.

Das Buch überrascht mit fantastischen Elementen, spielt in mehreren Zeitebenen und in einer Parallelwelt, überzeugt aber vor allem mit einer tollen Sprache und kreativen Lyrik. Lakonische Beschreibungen, Melancholie, bemerkenswert normale Figuren, aber auch unsterbliche Wesen, trockene Dialoge, verblüffende skurrile Wendungen und feine, leise Sätze bilden eine gelungene Komposition. Am Ende macht vieles Sinn und es bleibt das Gefühl, gut und klug unterhalten worden zu sein.