mystisch und wahnsinnig eigenartig

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Es ist mein erstes Werk von Simone Buchholz und sowohl die Covergestaltung als auch der etwas mystisch klingende Klappentext haben meine neugier angefacht. Es geht um drei Freunde, die spurlos verschwinden. Sie waren auf einer Nordatlantikfähre unterwegs nach Island. Zwei Frauen machen sich auf den Weg, um nach den 3 Männern zu suchen. Sie folgen den Spuren und besteigen ebenfalls die MS Rjúkandi, ganz in der Überzeugung, schon bald wieder zu Hause zu sein und vor allem, die Männer zu finden. Die Männer finden sie, doch bereits an den ersten Tagen wird klar, dass merkwürdige Dinge an Bord der MS Rjúkandi geschehen. Die beiden Frauen geraten in eine Parallelwelt, aus der es vermeintlich keinen Ausgang zu geben scheint und in der all das, was ihnen in ihrem Leben bislang wichtig erschien, plötzlich keine Bedeutung mehr hat.

Der Schreibstil von Simone Buchholz gefällt mir sehr gut. Sie erzählt von Freundschaft, von dem Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit, der Unendlichkeit des Ozeans und der Liebe. Buchholz verwebt Erzählpassagen mit Theatereinschüben und Notizen und schafft so teilweise sehr ungewöhnliche Bilder. Sie mixt dabei Fantasy, Mystisches, Thriller und Familiengeschichte in einer sehr wilden Art.

Vielleicht waren es genau diese wilden Mischungen an Genres und Stilelementen, die mich nie wirklich in das Buch haben eintauchen lassen. Für mich wirkte alles zu viel, zu durcheinander und zu konstruiert, irgendwie zu abgedreht. Mit keiner der Figuren – egal ob die Protagonisten der Geschichte oder die Nebenfiguren – konnte ich wirklich mitfühlen, gar eine Verbindung aufbauen oder die Handlungen gänzlich verstehen.

Nach dem Klappentext hatte ich ja bereits etwas eher Mystisches erwartet, doch irgendwie war es mir zu viel davon, so dass mich die Lektüre weniger begeistert hat, als ich dieses gehofft hatte. In mir wird das Buch nicht weiter nachhallen.

Sicher wird das Buch seine Leserschaft finden, doch meines ist es leider nicht. Mir ist der kreative und sicher originelle Roman alles in allem zu Schräg.