Poetische Mystery

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isaba Avatar

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Simone Buchholz hat die bekannten Pfade der schnodderigen Krimiheldin Riley verlassen und legt mit "Unsterblich sind nur die anderen" eine ganz neue Variante ihres Könnens vor.

Zwei Freundinnen begeben sich auf der Suche nach ihren drei vermissten Freunden auf eine Fähre, die Dänemark mit Island verbindet. Kaum an Bord angekommen, mehren sich seltsame Beobachtungen und die Realität verschwimmt. Die eine mit mehr Elan, die andere mit mehr Zweifel begeben sich auf die Reise und in die Hände der Crew, die ihre ganz eigenen Gesetze hat. Zur Story kann man mehr nicht sagen, wenn man nicht spoilern möchte.

Simone Buchholz begibt sich hier in einen wilden Genre-Mix und ich bekam beim Lesen das Gefühl, dass sie ihre poetische Ader, die ich in ihrem bisherigen Romanen immer so wunderbar fand, hier endlich voll auslebt und mit Perspektiv- und Zeitwechseln auch die Art des Schreibens durcheinander mischt.

Man muss sich sehr konzentrieren, um der Geschichte und den Wechseln der Ebenen gut folgen zu können, was dann aber ein ganz eigenes Lesevergnügen mit sich bringt. Die Geschichte beginnt seicht und "regulär" und je weiter sie voranschreitet, desto mysteriöser und verschwommener wird der Schreibstil.

Ich habe die Geschichte gern gelesen, hatte mich aber nach den ersten Seiten und dem Klappentext nicht auf diese Art von Story eingestellt und muss auch sagen, dass ich mich, wenn ich die Wahl habe, lieber wieder mit Chastity Riley in den Kneipen von Hamburg herumtreiben würde.