Tief aufklärender Einblick in eine düstere Welt
Ich habe zwei dem Fußball verfallene Männer zu Hause, aber stehe ihm selbst als Leihe gegenüber. Dennoch interessierte mich das Thema der Ultras schon immer. Es schien mir stets so unbegreiflich, wie Menschen sich auf diese Weise verhalten können, wenn es doch um Sport geht, eine Tätigkeit, die die Welt vereint und auf seine spezielle Art und Weise Frieden stiftet.
Dank James Montague konnte ich mich in diese erschütternde Welt der Ultras hineinversetzen und erhielt empathisch fachkundige Hintergrundinformationen, die es mir nun ermöglichen die unterschiedlichsten Motivationen nachzuvollziehen, die diese Gruppierungen auf der ganzen Welt entstehen ließen.
Erschütternde begriff ich z.B., dass in den meisten Ländern Politik und Ultras ein Bündnis eingehen. In Mazedonien werden die Ultras z.B. als "Motor einer Partei" bezeichnet. "Die Regierung hatte nationalistische Ultra-Gruppen gegen ihre erklärten Gegner zur Hilfe gerufen(...)Das ist wie bei einem Heiratsvertrag, (...) Sie (die Ultras) bekommen, was sie wollen. Die Politiker bekommen, was sie wollen. Also gehen sie miteinander ins Bett." (S. 176)
Vieles ließ mich nachdenklich zurück, u.a. die Aussage eines argentinischen Ultras: "Bei uns hat die organisierte Gewalt aus dem Fußball auf die übrige Gesellschaft übergegriffen. In Europa war es genau andersherum" (S. 51)
James Montague bereiste für sein Vorhaben 25 Länder, um herauszufinden, was Ultra-Sein eigentlich heißt, um festzustellen, dass er nach dieser Odyssee nur definieren kann, wogegen die Ultras sind:
"Gegen jegliche Autoritäten. Gegen die Kommerzialisierung der modernen Welt. Gegen die anderen, die nicht zu ihrer Gruppe gehören, es sei denn, es wurde ausdrücklich ein Bündnis geschlossen (…) Gegen alles, eine Art erhabener Moralität, der man bis zum Schluss treu bleibt, selbst wenn das zur Selbstzerstörung führt."
Mit Fakten und Namen zeigt der Autor auch seine Detailverliebtheit, die einem Leihen das Lesen manchmal erschwert, aber einen Fußballfan mit etlichem Hintergrundwissen sicherlich bereichert
Mir hat das Buch meinen Horizont erweitert. Spannend und authentisch fand ich auch, wie der Autor sich zum Ende förmlich auszieht, dies möchte ich aber nicht vorwegnehmen.
Dank James Montague konnte ich mich in diese erschütternde Welt der Ultras hineinversetzen und erhielt empathisch fachkundige Hintergrundinformationen, die es mir nun ermöglichen die unterschiedlichsten Motivationen nachzuvollziehen, die diese Gruppierungen auf der ganzen Welt entstehen ließen.
Erschütternde begriff ich z.B., dass in den meisten Ländern Politik und Ultras ein Bündnis eingehen. In Mazedonien werden die Ultras z.B. als "Motor einer Partei" bezeichnet. "Die Regierung hatte nationalistische Ultra-Gruppen gegen ihre erklärten Gegner zur Hilfe gerufen(...)Das ist wie bei einem Heiratsvertrag, (...) Sie (die Ultras) bekommen, was sie wollen. Die Politiker bekommen, was sie wollen. Also gehen sie miteinander ins Bett." (S. 176)
Vieles ließ mich nachdenklich zurück, u.a. die Aussage eines argentinischen Ultras: "Bei uns hat die organisierte Gewalt aus dem Fußball auf die übrige Gesellschaft übergegriffen. In Europa war es genau andersherum" (S. 51)
James Montague bereiste für sein Vorhaben 25 Länder, um herauszufinden, was Ultra-Sein eigentlich heißt, um festzustellen, dass er nach dieser Odyssee nur definieren kann, wogegen die Ultras sind:
"Gegen jegliche Autoritäten. Gegen die Kommerzialisierung der modernen Welt. Gegen die anderen, die nicht zu ihrer Gruppe gehören, es sei denn, es wurde ausdrücklich ein Bündnis geschlossen (…) Gegen alles, eine Art erhabener Moralität, der man bis zum Schluss treu bleibt, selbst wenn das zur Selbstzerstörung führt."
Mit Fakten und Namen zeigt der Autor auch seine Detailverliebtheit, die einem Leihen das Lesen manchmal erschwert, aber einen Fußballfan mit etlichem Hintergrundwissen sicherlich bereichert
Mir hat das Buch meinen Horizont erweitert. Spannend und authentisch fand ich auch, wie der Autor sich zum Ende förmlich auszieht, dies möchte ich aber nicht vorwegnehmen.