ich habe mich schon aus den verschiedensten gründen mit ultra-szenen beschäftigt, insbesondere denen in deutschland, russland und osteuropa. zwar hat mich die thematik inhaltlich auch bei dieser schon etwas zurückliegenden lektüre gepackt, aber montague schafft es hier, einen sehr unterhaltsamen und spannenden überblick über verschiedene szenen abzuliefern, womit ich tatsächlich nicht gerechnet hätte. andere titel waren ohne den persönlichen touch auf lange zeit doch etwas eintönig; hier reist montague selbst und berichtet von seinen erfahrungen und recherchen aus einer persönlichen sicht, die dabei wiederum auch in brenzligen situationen humorvoll und mit einer gewissen distanz über das gesehene und erlebte daherkommt. die verschiedenheit und tatsächliche vielfalt der ultras weltweit ist erstaunlich, auch die diversen organisationsformen - bis hin zu tiefen verwurzelungen in die organisierte kriminalität - entwickeln beim lesen einen richtigen sog - auch als nicht-fußballbegeisterte liest es sich wie eine sozialstudie/gesellschaftsstudie, die nie ihren respekt oder faszination für das objekt verliert. ganz besonders spannend ist der abschnitt über die indonesischen ultras, da man ja immer von seiner eigenen west-zentrierten-bubble den asiatischen raum bei solchen phänomenen eher seltener auf dem schirm hat. insgesamt geht es in der ultra-szene eben nicht nur um fußball und krawall, sondern es verflechten sich widerständige traditionen, hochpolitisierte eskalationen, rechte ideologien, nationalismus, faschistoide und hochrassistische vorstellungen, toxische männlichkeit, kampfsport und vieles andere zu einer mischung, die tatsächlich überall ähnliche muster zeigt, sich dabei aber trotzdem komplett unterscheiden kann.
einzig die sprache (wie die ov version sprachlich ist, kann ich nicht beurteilen) war mir zeitweise ein wenig zu flapsig bzw. ging durch die teils sehr einfache wortwahl die spannung ein wenig verloren.
insgesamt trotzdem lesenswert und das sowohl für nicht-fans/interessierte, als auch für kenner*innen.
einzig die sprache (wie die ov version sprachlich ist, kann ich nicht beurteilen) war mir zeitweise ein wenig zu flapsig bzw. ging durch die teils sehr einfache wortwahl die spannung ein wenig verloren.
insgesamt trotzdem lesenswert und das sowohl für nicht-fans/interessierte, als auch für kenner*innen.