Unentschlossen

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Ich bin ja eigentlich genau der richtige Leser für diese Sorte Buch. Ich lese gerne über die Probleme anderer Menschen, mag Geschichten über unkonventionelle Beziehungsformen und kann mich gut in dekonstrierten Gedankenwelten verlieren. Aber dieses Buch ist selbst für mich irgendwie zu viel und gleichzeitig zu wenig von allem.
Ich finde das Grundthema des Buches ganz spannend und mag auch die Melancholie, die in der Erzählung mitschwingt. Allerdings ist der Schreibstil manchmal einfach nur merkwürdig, so leid mir diese Bewertung tut. Zum Beispiel: Die Protagonistin isst mit ihrem Freund, den sie soeben betrogen hat, zu Abend. Es scheint für sie kein großes Ding darzustellen, sie beschreibt die Kresse auf dem Tisch und dann will sie ihm plötzlich in den Bauch schlagen? Das habe ich einfach nicht verstanden. Mir sind außerdem die Darstellungen des Sexlebens der protagonistin etwas zu rau beschrieben. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Der zweite Teil der Leseprobe mit der Vietnam-Reise hat mir dann schon deutlich besser gefallen. Viel reflektierter und auch schöner geschrieben. Wenn es in dem Stil weitergeht, lese ich gerne auch das ganze Buch, vor allem nach dem Cliffhanger am Ende der Probe. Allerdings habe ich da leider meine Zweifel.