Hier nun eine Rezension, bei der ich mich ganz besonders gefreut habe, dass ich das Buch vorab lesen durfte.
Spätestens seit der WM2006 und dem Kommentatoren Trio Meier-Klopp-Kerner, kennt wohl jeder den sympathischen Schweizer Schiedsrichter mit der starken Ausstrahlungskraft.
Nun hat Urs Meier eine Biografie über sein Leben als Schiedsrichter geschrieben. "Mein Leben auf Ballhöhe" beschreibt seine einzigartige Schiedsrichterkarriere, die von Ehrgeiz, Gerechtigkeitssinn und Fußballleidenschaft geprägt ist. Anhand von zahlreichen Beispielen klärt Urs Meier über die Hintergründe des Fußballs auf. Und obwohl er natürlich auch einige negative Kritikpunkte aufzählt, die in Sachen Fifa und Schiedsrichter nicht so gut laufen, bleibt Meier auch hier ganz seinem Motto treu, nämlich fair und sachlich.
Auch schriftstellerisch hat das Buch einiges zu bieten. Es ist keine "...und dann hat mir mein Sandkastenfreund mit der Schaufel auf den Kopf gehauen und mein Klassennachbar mein Pausenbrot weggegessen" - Biografie, wie es leider in Biografien viel zu oft der Fall ist. Nein, hier folgt ein Erlebnis aufs andere und das in einem flotten und mitreißenden Schreibstil. Man hat teilweise das Gefühl, das Lesetempo entspricht den letzten zehn Minuten eines Fußballendspiels und ein Satz treibt den nächsten voran. Meist sind es recht kurze Abschnitte und beim nächsten bestätigt ein anderes Erlebnis die Aussage, die Urs Meier mit seinem Kapitel erzählen will. Ich konnte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen, denn immer wenn ich auf einen Abschnitt gewartet habe, der eine Pause zulässt, musste ich erkennen, dass es mit dem nächsten gleich genauso spannend weiter geht.
Fazit: Eine wirklich bemerkenswerte Biographie, nicht nur für Fußballexperten, nach der man bestimmt nicht mehr nur 22 Spielern auf dem Platz folgt, sondern auch das Schiedsrichterteam beobachtet.