Das Haus rockt, das Essen kocht: Der junge Meister der fleischlosen Kochkünste

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donna vivi Avatar

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Andi Schweigers vegetarisches Kochbuch ist eine moderne, ansprechende Veröffentlichung mit vielen neuen Ideen. Der junge, pfiffige Koch bereitet den Weg für eine neuartige Weise der fleischlosen Kochgenüsse.

Die Förderung der aktiven Mitarbeit an der Herstellung der Zutaten, nämlich der Gartenarbeit ist sehr sympathisch, dementsprechend ist die saisongerechte Aufteilung des Kochbuches eine praktische Idee. Der Erscheinungstermin noch rechtzeitig vorm Beginn der diesjährigen Pflanzzeit ist geschickt: Viele Rezepte können noch dazu anregen, bestimmte Obst- oder Gemüsesorten zusätzlich in die Beete zu setzen.

Die großformatigen Gemüseportraits in satten Farben machen Lust aufs „Ackern“, Ernten und Verarbeiten. Ebenso attraktiv ist die Gestaltung des Inneneinbandes: Die teils schwarzweiße, teils farbige Fotocollage zeigt stimmungsvolle Küchen- und Gartenszenen. Bei einer Buchdiagonale von etwa 36 cm kommen alle Illustrationen großartig zur Geltung. Das sind nahezu 1:1 Abbildungen – geschmackvoll hergerichtet, fast zum Anbeißen.

Die Experimentierfreudigkeit mit den „scheinbar unmöglichen Mischungen“, ein direkter, zwangloser Schreibstil und eine Prise Privates sind alle „Zutaten“, die den Weg für ein gelungenes Buch ebnen – von Mensch zu Mensch. Und beim Stichwort Menschlichkeit ist es beachtenswert, dass Andi Schweiger gleich die inneren Werte der Essenszutaten (u. a. Nährwerte, den Jahreszeiten zugeordnet) aufzählt und grundlegende Tipps zur Zubereitung gibt.

Nicht zuletzt muss noch ein Aspekt erwähnt werden, nämlich, ob die veröffentlichten Rezepte auch alltagstauglich sind.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit kann man behaupten, dass die ersten Gerichte, die ich nachkochte, alle sehr wohl schmecken. Aus praktischen Gründen verzichtete ich jedoch auf die aufwendige Garnierung. Diese sind zweifellos genauso kreativ, wie die Kochanleitungen.

Das Projekt „vegetarisch“ von Andi Schweiger verspricht allen Hobbyköchen viel Spaß beim Werkeln und Genießen. Offen bleibt nur das Schicksal der Schnecke auf Seite 172, die als lebende Dekoration durch beste Modellqualitäten überzeugt.