Eher aufgesetzt als realistisch

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anne_kaffeekanne Avatar

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Schwester Holiday ist eine ungewöhnliche Nonne. Unter ihrem Habit verbirgt sie zahlreiche Tätowierungen, sie hört gerne Punk und schleicht sich immer wieder weg um zu rauchen. Als ein Brandanschlag auf die Saint Sebastian Privatschule verübt wird, bei dem ein Hausmeister stirbt, beschließt Schwester Holiday auf eigene Faust zu ermitteln.

Das Cover ist sehr klug gestaltet. Das Bild erinnert an eine Mariendarstellung auf einem Kirchenfenster, zeigt jedoch eine Nonne mit einer Zigarette in der Hand auf deren Fingern das Wort „Lost“ steht. Das macht neugierig. Jedoch verlässt sich die Autorin zu sehr auf die Wirkung der betont ungewöhnlichen Protagonistin. Der Kriminalfall bleibt dagegen blass.
Die Schreibweise ist ebenfalls ungewöhnlich und kam mir sehr amerikanisch vor. Es wird sich stark bemüht die heiße, kaputte Atmosphäre von New Orleans zu transportieren. Alles ist sehr cool, es gibt viele bedeutungsschwere Sätze. Das wirkte auf mich eher aufgesetzt als realistisch. Das hat mich mit der Zeit ermüdet. Ich hatte eine eher leichte Geschichte mit schwarzem Humor erwartet, und konnte mit der aufgesetzten Coolness und Düsternis nicht so richtig etwas anfangen. Wird seine Fans finden, mich hat es nicht überzeugt.