subtile Spannung

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torsten_ohne_h Avatar

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Bei den Leseeindrücken haben viele offenbar die Spannung vermißt. Nun, jene Art von Spannung, die man aus den unzähligen knallharten modernen Thrillern gewohnt ist, wird man in John le Carrés neuem Meisterwerk tatsächlich nicht finden. Von jemandem, der seit einem halben Jahrhundert im Geschäft ist, habe ich ohnehin mehr erwartet - und wurde nicht enttäuscht: die Spannung ist nämlich sehr subtil angelegt. Der Leser kann sich denken, daß der abtrünnige russische Mafioso seinen Verrat vermutlich nicht überleben wird; dafür braucht es keine Killer, die vierhundert Seiten lang mit Maschinenpistolen um sich schießen.