Eine bewegende deutsch-italienische Familiengeschichte
Drei Frauengenerationen werden nicht chronologisch, sondern mosaikartig in Episoden geschildert, aus denen sich langsam ein Gesamtbild formt. Eleonora, die Älteste, ist geprägt durch das Aufbegehren gegen ihre spießigen Eltern und durch die Studentenunruhen. Sehr eindrucksvoll wird der Kampf der Arbeiter 1969 in den Fiat-Werken Turin geschildert, wenn auch die Auseinandersetzung mit den Studenten etwas schlagwortartig ist. Interessant finde ich die Beobachtung der Frauen, die meist nur theoretisch emanzipert sind, trotz ihres Anspruchs auf Beteiligung. Aber auch die nächsten Generationen, die durchaus sehr viel selbstbewusster entscheiden, handeln irrational, sobald sie verliebt sind. Das ist ein bisschen klischeehaft. Insgesamt ein guter Unterhaltungsroman mit gesellschaftpolitischem Hintergrund, dem manchmal die Zwischentöne fehlen.