Erzählmächtig und berührend

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Einen mächtigen Erzählbogen spannt die Autorin über das letzte Jahrhundert ihrer Familiengeschichte - als Ich-Erzählerin Geertje auf der Suche nach der eigenen (jüdischen) Identität und im fiktiven Rückblick auf der Suche nach Großonkel Viktor, dem Schwarzen Schaf der Familie.

Von der ersten Seite an findet man sich als Leser im Sog dieser turbulent-lebensfrohen wie leidgeprüften Familie wieder, deren berührender Geschichte man unbedingt weiter folgen möchte.
In die gut zu lesende Familiensaga flicht die Autorin die komplexe Thematik um das jüdische Selbstverständnis der zweiten und dritten Generation nach dem Holocaust ein, wie nebenbei und ganz natürlich, was ziemlich unter die Haut geht.

Judith Fanto schreibt so warmherzig, lebensklug, stilsicher und packend, als hätte sie nie etwas anderes getan, dabei ist „Viktor“ der Debütroman der 52jährigen Niederländerin. Ich freue mich auf das Erscheinen...