Frauenschicksal in England zwischen den Weltkriegen

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emma winter Avatar

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Violet gehört zu den Frauen, denen der Erste Weltkrieg viel genommen hat: den älteren Bruder, den Verlobten und bei einem Frauenüberhang von 2 Mio. auch die Aussicht auf einen neuen Verlobten. Mit ihren 38 Jahren gilt sie bereits fast als alte Jungfer, mitleidig betrachtet von den jüngeren Kolleginnen im Büro.

Das alles klingt ziemlich traurig, ist es auch - aber schön geschrieben. Die Autorin versetzt den Leser in die richtige Stimmung des Frühjahrs 1932, hier setzt die Geschichte ein. Bevor der Rückblick beschrieben wird, begleiten wir Violet in die Kathedrale von Winchester. Hier wird etwas Neues beginnen, das Violets bisher eher tristes Leben bereichern wird ....

Die Leseprobe macht Lust auf mehr und den weiteren Verlauf des interessanten Beginns. Die „Sache mit dem Sticken“ klang auf dem Klappentext zunächst etwas dröge. Ich bin mir aber aufgrund der Leseprobe ziemlich sicher, dass sich hier eine wunderschöne Geschichte verbirgt.
Das Cover ist für meinen Geschmack etwas kitschig und erinnert eher an zwei Schwestern, die in einem Dachzimmer gefangen gehalten werden ... vielleicht ergibt sich der Zusammenhang noch. (Möglicherweise soll auch die Sehnsucht der damaligen Frauengeneration dadurch transportiert werden, Selbstverwirklichung und Trauer um das Verlorene... in das Bild kann man vieles hinein interpretieren.) Allerdings wird der zeitliche Bezug zu den 30er Jahren deutlich.

Gerne möchte ich erfahren, wie die Geschichte von Violet weitergehen wird und ob sie in den elitären Kreis der Broderinnen aufgenommen wird.