Tiefgehend und ansprechend

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Dreizehn Jahre ist es her, seit der Krieg endete, den man später den ersten Weltkrieg nennen würde. Er hat Violet den großen Bruder und den Verlobten geraubt. Als auch ihr Vater stirbt, hält es die Achtunddreißigjährige nicht mehr bei der Mutter aus und lässt sich in die wenige Meilen entfernte Stadt versetzen, wo sie in einem Versicherungsbüro arbeitet. In der Mittagspause, in der sie ein Farbband kaufen soll, verirrt sie sich in die kleine Fischerkapelle und lauscht dem Gottesdienst - obwohl es eine eifrige Dame gibt, die sie dort vertreiben will. Zufällig erfährt die ledige Violet, dass auch die Schwester des Verlobten ihrer Kollegin dort war. Ebenfalls ledig, wie so viele, die ihre Zukünftigen im Krieg verloren haben. Sie nimmt sich vor, diese Frau zu mögen.
Chevalier beginnt sehr ansprechen und vermag es, den Leser in den Bann zu ziehen. Es gibt alle wichtigen Informationen, die genug Interesse wecken, dass man unbedingt weiterlesen möchte. Es bahnt sich einiges an, für die Frauen dieser Zeit lebenswichtig. Aber wenn diese Frauen zusammenhalten, müssen sie sicher auch gegen einiges ankämpfen. Dabei geht es aber auch bereits sehr gefühlvoll zu, so dass anzunehmen ist, dass der Roman sowohl historische Tatsachen aufnehmen wird, als auch eine emotionale Geschichte erzählt, wie sie exemplarisch für viele (weibliche) Lebensbiografien der damaligen Zeit sein könnte.