Ein vom Zufall zerschnittenes Leben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
buecherfan.wit Avatar

Von

 Ein vom Zufall zerschnittenes Leben

 Jules Moreau ist 11 Jahre alt, als sein Leben durch den Tod der Eltern  aus den Fugen gerät. Er muss München verlassen und lebt fortan in einem staatlichen Internat in einer ländlichen Gegend. Die Eingewöhnung fällt ihm schwer.  Er findet zunächst keine Freunde und hat kaum noch Kontakt zu seinen älteren Geschwistern, dem Bruder Marty und der Schwester Liz. Als er sich mit drm rätselhaften Mädchen Alva anfreundet, verbessert sich seine Lage ein wenig. Jeder der beiden sieht im anderen den unausgesprochenen Schmerz gespiegelt, aber sie sprechen nicht darüber. Nur das Weihnachtsfest bei ihrer Tante in München, der älteren Schwester ihrer verstorbenen Mutter, erinnert ein wenig an früher: „… für einen Moment war es wie früher, nur dass zwei Menschen fehlten. Es war wie früher, nur dass nichts mehr wie früher war.“ (S. 72) Als Jules etwa 14 Jahre alt ist, kommt es beim Weihnachtsfest zum Streit unter den Geschwistern, und wenig später verschwindet die Schwester für lange Zeit aus ihrem Leben.

 Erzählt wird diese Geschichte von Trauer und Verlust, von Einsamkeit und der Suche nach einem Halt, nach Liebe aus der Sicht von Jules. Die Leseprobe liest sich sehr gut. Wenn man die anderen Romane von Benedict Wells (Becks letzter Sommer, Spinner, Fast genial) kennt, weiß man, dass man sich auf die Fortsetzung freuen kann. Es passiert nicht so häufig, dass ein 23jähriger mit seinem ersten veröffentlichten Roman, der in Wirklichkeit schon sein zweiter ist, gleich den Durchbruch schafft. Die Kritiker, die früh sein Talent erkannten, haben Recht behalten. Ich werde mit Sicherheit auch Wells´ neuen Roman lesen.