Einblick in eine andere Art der Identitätsbildung

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kilian Avatar

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Ich kenne den Autoren nicht, habe also erst mal keine Erwartung an die Leseprobe. Das Cover erscheint nichtsssagend, eine Erinnerung flammt auf an Cover von Simmels und Co.
Jules, Marty ud Liz verlieren ihre Eltern und kommen in ein Internat.Obwohl ihre Namen alle englisch klingen ,wohnten sie zumindest in München. Weil sie in ein Internat und nicht in ein Kinderheim kamen, kann man davon ausgehen, dass sie Geld geerbt haben und der Vormund so entschieden hat und das finanziert. In solch einer Situation denkt man daran, dass diese Etscheidung vielleicht getroffen wurde, um die Geschwister nicht trennen zu müssen.Räumlich konnte das so vermieden werden, in der Realität leider nicht. Allein durch die Struktur im Internat und den Grabenkämpfen untereinander, dem Gruppenzwang und der unvermeidliche Selbstdarstellung ist es so, dass sich die Geschwister unterschiedlich entwickeln und kaum etwas gemeinsam haben.
Jules, der jüngere denkt viel nach, gibt nichts auf Äusserlichkeite und scheint als einziger Erinnerungsstücke der Eltern bei sich im Internat zu haben. Seinne Schwester wird zusehendst zur Internatsschlampe und sein Bruder zu einem Computerfreak, aber eher gothmässig.
Alleine an den Weihnachtsabenden kommt der zwangsweise scheiterndeVersuch an vorherigen Geschwisterbindungen anzuknüpfen.
Das Ganze wird aus der Sicht von Jules erzählt, der auch eine besondere Beziehung zu Alva, einer weiteren externen Internatsschülerin hat.
Spät bemerkt, dass die Leseprobe nicht am Anfang des Buches beginnt, sehr interessant, wahrscheinlich beginnt das Buch Jahre später nach dem Internatsaufenthalt.
Benedict Wells scheint zu Wissen worüber er schreibt, Er selbst war in drei verschiedenen Internaten und man findet hier so garnichts von Hanni und Nanni oder anderen Internatsgeschichten.
Eine Liebesgeschichte ist es per se eher auch nicht, eher ein Einblick in eine Lebensgeschichte, die man so als normal in Familie aufgewachsen nicht kennt.