Einsamkeit

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bavaria123 Avatar

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Jules und seine Geschwister Marty und Liz haben als Kinder ihre Eltern durch einen Unfall verloren. Sie kommen auf dasselbe Internat, doch jeder geht seinen eignen Weg, entwickelt seine eigene Persönlichkeit. Vor allem der einst so selbstbewusste Jules zieht sich immer mehr in seine Traumwelten zurück. Nur mit der geheimnisvollen Alva schließt er Freundschaft, doch erst Jahre später wird er begreifen, was sie ihm bedeutet – und was sie ihm immer verschwiegen hat.

Mich hat hier zunächst einmal das Thema an sich sehr berührt. Auch ich habe früh, im Alter von 10 Jahren, meine Mutter durch einen tragischen Unfall verloren. Und eigentlich meinen Vater auch, denn der hat sich komplett aus meinem Leben zurück gezogen.

Von dem Autor Benedict Wells kenne ich nur seinen Erstling "Becks letzter Sommer", der mich sehr beeindruckt hat.

Wenn die Leseprobe auch im Prinzip "mittendrin" auf Seite 51 beginnt, so hat sie mich doch stark in ihren Bann gezogen, ohne dass ich verwirrt war, weil ich die vorhergehenden Seiten nicht kenne. Ich finde die gewählte Ich-Erzählung aus Sicht des Jules sehr gelungen. Geschrieben wird in einer ansprechenden einfühlsamen Sprache. Jules schildert seine Mitmenschen, so wie er sie spürt und reflektiert. Sich selbst beschreibt er eher von seinen Gedanken und Gefühlen her.

Mich hat die Leseprobe außerordentlich beeindruckt. Schon allein wie das Beschreiben von Liz Abwesenheit gewählt worden ist. "Doch alles, was von meiner Schwester kam, war jahrelanges Rauschen"...Wie passend ausgedrückt. Ich würde sehr gerne weiter lesen!