Emotional bewegende, intensive Geschichte

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martina apus Avatar

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Die Geschwister Jules, Marty und Liz verlieren ihre Eltern durch einen tragischen Unfall und wachsen deshalb in einem staatlichen Internat auf, welches sowohl als öffentliche Schule, als auch als Heim dient.
Dort werden sie aufgrund des Alters getrennt, was vermutlich notwendig war, sicher aber nicht sinnvoll, da sich die sehr unterschiedlichen Charaktäre so immer mehr entfremden. Es wäre für die drei nach dem furchtbaren Verlust ihrer Eltern sicher besser gewesen mehr gemeinsame Zeit zu haben, um mit der neuen Situation umzugehen und sich gegenseitig Halt geben zu können. So kommt es nicht nur räumlich zu Trennungen und Traumen.
Gerade der verträumte Jules, das jüngste Geschwister lebt ein eher einsames Leben dort, ohne viele enge Kontakte und viele Gespräche bleiben auf oberflächlichem Niveau. Die ältere, wunderschöne Schwester hält sich an keine Regeln, nimmt Drogen und findet schnell den Weg zu den Jungs, die ihr die Bewunderung geben, die sie vermisst. Der mittlere Bruder Marty entwickelt sich zum Computernerd, der kein Interesse an seinen Geschwistern hat.
Alva eine Mitschülerin ändert diese Einsamkeit, sie zieht mit ihrer ruhigen Art Jules sofort in ihren Bann.
Aber auch Alva hat ihre Geschichte und Schlimmes erlebt. Da sie eine Familie hat, lebt sie nicht im Heim, mag aber ihr zu Hause nicht und so beginnen die zwei viel Zeit miteinander zu verbringen und eine innige Freundschaft zu entwickeln.
Das Buch von Benedict Wells hat mich, obwohl es eigentlich gar nicht mein Genre ist, sehr stark angezogen. Die spürbare Verzweiflung dreier Kinder, die ohne Eltern und ohne richtigen Halt aufwachsen und sich dabei verlieren. Dennoch kling ein dünner, grüner Faden Hoffnung durch die Seiten und man wünscht sich sehnlichst, für alle vier Hauptprotagonisten, auch Alva, eine bessere Zukunft mit glücklicheren Zeiten.
Das Titelbild zeigt ein Aquarell mit zwei traurig aussehenden Personen. Sicher geht es auf dem Bild um die Beziehung zwischen Jules und Alva. Dennoch finde ich das Bild nicht so schön und passend. Das hätte man besser wählen können. Aber "don´t judge a book by it´s cover".
Insgesamt sehr faszinierend, ich möchte es in jedem Fall ganz lesen. Fünf von fünf Sternen *****