Erinnerungen

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miss marple 64 Avatar

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Das Interessante an dieser LP ist, dass sie erst bei Seite 51 beginnt. Aber Widererwarten ist man gleich in die Erzählung Jules hineingezogen und erlebt als Leser mit ihm im Rückblick die traurigen Erinnerungen an seine Kindheit und frühe Jugend. Nach dem Tod der Eltern kommen er und seine beiden Geschwister in ein eher trostloses staatliches Internat und werden dort wegen ihrer unterschiedlichen Altersstufen getrennt. Sie leben zwar unter einem Dach, doch jeder für sich. Geschildert werden Erinnerungen an die Schulzeit, das Zusammensein mit Klassenkameraden und seine Freundschaft zu Alva. Die Geschwister zeigen wenig Interesse an dem kleinen Bruder, so verkriecht sich der ältere Bruder Marty hinter seinem Computer und kommt ihm nicht einmal zu Hilfe, als er von älteren Schülern misshandelt wird, und seine Schwester verliert sich in leichte Drogen und ältere Männer. Der einzige gemeinsame Berührungspunkt ergibt sich beim jährlichen Weihnachtsfest bei ihrer Tante. Doch in jenem Jahr, als Jules 14 Jahre ist, verschwindet seine Schwester kurz nach Weihnachten für viele Jahre aus seinem Leben und ihm bleibt nur die Frage nach dem WARUM.
Die LP hat mir sehr gefallen. Benedict Wells schildert die Geschehnisse aus Sicht des Jungen, der in diesen Jahren furchtbar einsam ist. Ich bin sehr gespannt, wie sich sein Leben und das der Geschwister weiterentwickelt. Der Titel lässt hoffen, dass die Einsamkeit ein Ende findet.
Das Cover finde ich passend- zeigt es eine zärtliche Umarmung eines nun erwachsenen Jules? Hat er sein Glück gefunden- eine Liebste oder evtl. seine Schwester? Es ist ja ein Gemälde, das sicherlich nicht die Personen des Romans zeigt, aber zu der Geschichte passt.