Internatskitsch

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
nicolaus power Avatar

Von

Benedict Wells schreibt in seinem Buch "Vom Ende der Einsamkeit" aus der Sicht eines 11-jährigen Jungen der nach dem Tod seiner Eltern mit seinen Geschwistern in ein Internat kommt.
Im Auszug wird sein letzter Tag im alten Zuhause und sein Übergang in die Internatszeit beschrieben.

Im Internat geht es ihm nicht wirklich gut: er gehört nicht zum coolen Teil der Klasse, wird von Älteren gemobbt, und seine Schwester, des enfant terrible der ganzen Schule, bereitet ihm Kummer.
Nur in seiner Mitschülerin Alva findet er Halt - sie schenkt ihm Interesse und Aufmerksamkeit.

Wells´ Buch erinnert von der ersten Zeile an an Highschooldrama und verfängt sich im Kitsch. Die melodramatisch konstruierten Umstände, die den Protagonisten sprechen lassen, geben einem kaum Chancen das Buch unvoreingenommen anzugehen, da man immer wieder Bilder eines Highschoolmovies vor dem inneren Auge empfängt.

Well´s Schreibstil, seine gewollt subtile Witzigkeit, seine Anspielungen auf Popkultur und Coolness - all dies macht es leider einfach nicht besser.

Die 2 Sterne bleiben, weil die Geschichte mich trotz allem gepackt hat und weil der Auszug sehr leicht zu lesen war.