Parallelwelten

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wortknaeuel Avatar

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Einerseits düster ist die Wirklichkeit von Jules, der als Kind seine Eltern verliert und mit seinen Geschwistern und doch von ihnen getrennt in ein Internat gesteckt wird. Die beschrieben Szenen in kalter Landschaft, farblosen Fluren und düsteren Schatten laufen wie ein Schwarz-Weiß-Film vor meinem inneren Auge ab. Andererseits macht die aufgeweckte Erzählweise aus der Ich-Perspektive von Jules mit seinen Gefühlen und Gedanken dem Leser seine Wirklichkeit schnell lebendig. Ein einsamer stiller Junge, dessen tristes Leben mit dem seltsamen Mädchen Alva Farbe gewinnt. Eine Kinderfreundschaft zwischen Junge und Mädchen, die soviel gemeinsam haben und sich doch ungleich entwickeln - dabei kann ja nur eine interessante Liebesgeschichte herauskommen!

Jules Name "Jules Moreau" weckt deutliche Assoziationen zu Truffauts Film "Jules & Jim", dazu das Titelbild des Romans, das Jeanne Moreau und François Truffaut zusammen zeigt. Wieviel Truffaut steckt in Benedict Wells? Ist es die Erzählweise oder wartet eine tragische Dreiecksbeziehung auf den Leser? Ich bin gespannt!