Verlust

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krimielse Avatar

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Zentrales Thema dieser Leseprobe ist für mich der Verlust.
Verlust der Eltern durch einen Unfall: Zurück bleiben drei völlig unterschiedliche Geschwister, die in einem langweiligen Internat in ländlicher Gegend untergebracht werden.
Verlust der Verbindung in der Familie und das Füreinander da sein: das bekommt Jules schmerzlich zu spüren, als ihn sein großer Bruder einfach vor der Tür seinen gemeinen Mitschülern überlässt.
Verlust der Lebenslust und der Zugehörigkeit zu anderen Schülern für Jules: als er in die neue Klasse kommt ist er plötzlich der seltsame neue Schüler.
Verlust der Verbindung zu Alba: weil Jules ein "Spätzünder" ist merkt er, dass sie sich mit anderen mehr befassen möchte als mit ihm.
Verlust der Schwester: zu Weihnachten verlässt Liz zuerst die Übrigen Brüder und die Tante, später die Schule, und Jules verliert sie ein paar Jahre aus den Augen.

Ich mag den Schreibstil, in dem die paar Seiten der Leseprobe verfasst sind, sehr gerne. Es ist eine sehr eindringliche Art des Erzählens, obwohl durch die relativ schnelle Abfolge verschiedener Ereignisse, von denen berichtet wird, Tempo in der Geschichte steckt und Spannung aufgebaut wird. Als Leser blicke ich gemeinsam mit dem Protagonisten aus einer mir bisher noch unbekannten Situation und Lebensperspektive in die Vergangenheit zurück. Der Eindruck, dass man sich in einer Erinnerung befindet, entsteht nicht nur durch die Zeitform selbst, sondern durch das ganz leichte Verwischen der Geschichte, obwohl die einzelnen Bilder selbst große Klarheit haben.

Ich möchte sehr gerne das ganze Buch lesen, ich bin sehr gespannt darauf.