Zart und mit großer Beobachtungsgabe

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schonhalbelf Avatar

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Endlich, endlich, endlich ein neues Werk von Benedict Wells – und dann sogar eines, das für ihn das das wichtigste Werk sei, das er bisher geschrieben habe. Solche Aussagen generieren bei mir eine hohe Erwartungshaltung – die nach der Leseprobe mehr als erfüllt werden. Mit zarter und doch ehrlicher Sprache schildert der Ich-Erzähler seine Eindrücke und Erinnerungen aus seiner Internatszeit. Wells schreibt dabei so bildlich, dass das Kopfkino in mir direkt klare Bilder an die Leinwand vor meinen Augen projiziert und ich gar nicht mehr aussteigen möchte. Er schafft es, dass ich mich binnen zwei Seiten vollkommen mit dem Erzähler identifizieren und seine Gefühle nachempfinden kann – von der Begeisterung über seine Mitschülerin Alva, die ein Geheimnis mit sich herumzutragen scheint, über seine Selbstzweifel und die Versuche, sich innerhalb der Rangordnung des Internats zu positionieren. Ich kann nach der Leseprobe kaum die Erscheinung des Romans abwarten!